‘Katzen würden Mäuse fressen’ lautet ein bekannter Buchtitel. Und in der Tat: Mäuse sind das beste Nahrungsmittel für Katzen.
Schlaraffenland Dorf für jede Freigänger-Katze. Mäuse für alle! Doch was, wenn die Zähne fehlen, um die Maus auch in den Magen zu kriegen? Und was, wenn man erst drei Jahre alt ist und der Besitzer nicht mal merkt, dass man hungert. Der denkt ja, Mäuse gibt’s genug. Und dann fährt der Versorger einfach so weg. Nicht einen Tag, nein, auch am nächsten Tag kommt er auch nicht zurück….
So fand ich den kleinen roten Kater auf Grasabschnitt am Gartentor auf seine Besitzer wartend, die in den Urlaub gefahren waren. Der Kater regte sich nicht. Anfangs dachte ich, er wäre tot.
Nach einigen Minuten beschloss ich, ihn für eine Mahlzeit mitzunehmen. Schnell bemerkte ich sein Problem, als er vor dem Teller mit Wurst stand ( nicht auf Katzenbesuch eingestellt, hatte ich nichts anderes da). Er konnte die Scheiben nur kleingeschnitten, mühsam, halb leckend futtern. Ihm fehlten fast alle Zähne.
Bei den folgenden Streicheleinheiten konnte ich ihn etwas näher untersuchen. Er war viel zu dünn, das Fell ungepflegt, von Flöhen und Zecken besiedelt.
Der Kater war unterernährt. Die weitergehende Untersuchung hätte mit Sicherheit ergeben, dass der Darm nicht einwandfrei gearbeitet hat. Die ungewöhnlich vielen Parasiten waren ein erster Hinweis darauf.
Leider blieben meine Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Außer einem erfolglosem Besitzergespräch wegen der fehlenden Zähne, regelmäßigen Zusatzfütterungen und einer Reinigung des Fells konnte ich nicht viel tun.
Dennoch: Nach einiger Zeit konnte ich ein Gewichtszunahme feststellen. Das Fell blieb weich und nahezu parasitenfrei. Und eines Tages sah ich ihn mit einer noch lebendigen Maus zwischen den Zähnen!
Natürlich passierte der Maus nichts, ich sah sie heimlich später weglaufen, es fehlten ja die dazu nötigen Zähne. Aber der Anblick! Was blieb mir zu tun? Loben, loben und nochmals loben.
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