Er ist purpur-rot, blüht im Sommer mit auffälligen Rispen-Blüten. Jede einzelne Blüte ähnelt einem Fingerhut. Daher auch der deutsche Name: der rote Fingerhut. Aber auch der botanische Name hat mit dem Finger zu tun: Digitalis pupurea.
So auffallend und leuchtend diese Staude auch ist, gehört sie doch zu den Giftpflanzen. Und in diesem Falle sind die dunklen Punkte mit dem weißen Rand im Innern der Blüte wirklich eine gute Abschreckung für Pflanzenfresser.
Die Homöopathie kennt dieses Pflanzengift seit langem. Kann es pur durchaus zum Tode führen, regt es in sehr hoher Potenzierung (eine spezielle Art der Verdünnung) genau die Heilungskräfte des erkrankten Körpers an, die ‘unverdünnt’ oder bei gesunden Menschen Krankheit oder Tod auslösen würde. Die hohe Potenzierung lässt den Körper eine Heilreaktion in Gang setzen, die er auch bewältigen kann.
Aber gegen welche Krankheiten lässt sich nun das homöopathische Mittel Fingerhut einsetzen? Und da ist diese Pflanze hervorragend als Beispiel geeignet, um uns etwas über die Natur beizubringen. Neben dem roten Fingerhut gibt es nämlich auch noch einen gelben Fingerhut, der unwirksam ist.
Sie haben es sicher längst erraten, die Farbe rot verweist auf das Herz. Digitalis, der Fingerhut, ist tatsächlich eines der bekanntesten Herzmittel, die es gibt.
Aber so einfach wie mit dem Fingerhut ist es in der Homöopathie leider selten. Dennoch zeigt dieses Beispiel folgendes: Wer einmal genauer hinschaut, entdeckt, wie viel Klugheit im Detail, in Punkten, Farben und Formen, in der Natur stecken kann.
roter Fingerhut
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