Wie schon angekündigt geht es in diesem Beitrag um ein weiters Thema aus der Homöopathie, den Komplexmitteln. Eigentlich nicht meins, doch mittlerweile muss ich Farbe bekennen, es hat was für sich. Wie kam es nun zu meinem Sinneswandel? Dazu ein Beispiel.
Während ich in den letzten beiden Beiträgen von homöopathischen Einzelmitteln gesprochen habe, handelt es sich bei Komplexmitteln um etwas anderes. Jedes Komplexmittel enthält mehrere homöopathische Einzelmittel, die allerdings alle in eine Richtung ‘wirken’. Man erreicht dadurch ein breiteres Spektrum, und das Phänomen der Erstverschlimmerung bleibt meistens aus, bzw. ist sehr schwach vorhanden. Dieses erweiterte Spektrum lässt sich ganz einfach an einem sehr bekannten Komplexmittel veranschaulichen.
Traumeel ist ein Komplexmittel, das bei Verletzungen, Verstauchungen und Prellungen, bei Abnutzungen der Gelenke oder Überlastung von Sehnen und Bändern eingesetzt werden kann. Traumeel besteht aus vierzehn einzelnen homöopathischen Mitteln. Jedes Mittel gibt es also auch einzeln und kann dann auch gegen weitere Beschwerden eingesetzt werden. In dieser Kombination geht es aber um Beschwerden rund um leichtere bis mittlere und chronische Verletzungen.
Dies sind nun die Bestandteile:
Atropa belladonna, Tollkirsche
Aconicum napellus, Eisenhut
Diese beide Mittel sind die Entzündungsmittel schlechthin. Aber es folgen weitere.
Echinacea purpurea, roter Sonnenhut
Echinacea angustifolia, schmalblättriger Sonnenhut
Achillea millefolium, Schafgarbe
Diese Mittel sind u. a.immunstärkend und antibakteriell wirksam. Es geht weiter.
Bellis perennis, Gänseblümchen
Chamomilla recutita, Kamille
Diese beiden Mittel sind die sanften unter den Entzündungshemmern, was nichts über ihre Wirkung aussagt. Man denke nur an Kamille-Extrakten in Zahncremes.
Es folgt mein persönliches Wunderkraut, das eigentlich einen eigenen Beitrag verdient:
Hypericum perforatum, Johanniskraut
Dann gibt es Mittel, die sehr geht Wunden z. B. der Haut heilen:
Hamamelis virginiana, Zaubernuss
Calendula officinalis, Ringelblume
Symphytum officinale, Beinwell
Arnica montana, Arnika
Während es sich bis hierhin um pflanzliche Ausgangsstoffe handelt, folgen nun zwei homöopathische Mittel, die nicht pflanzlichen Ursprungs sind. Da ich mich mit Pflanzen weit vertrauter fühle, seien sie nur aufgezählt:
Hepar sulfuris, chemische Verbindung aus calcium carbonicum und Schwefel, also mineralischen Ursprungs
Mercurius s. Hahnemanii, Quecksilber
Man sieht also, dass in Traumeel 14 verschiedenen Mittel zusammengefasst sind, die in ihrer Weise gegen Entzündungen, die bei Verletzungen auftreten können, antibakteriell, heilungsfördernd, adstringierend wirken.
Zusammen fördern sie so die Prozesse, die bei Verletzungen in Gang gesetzt werden müssen.
P.S.: Wer mehr wissen möchte, Fragen hat oder einen Ausflug in die Naturheilkunde machen möchte: Am 1./2. September 2018 finden in Braunlage/ Harz die Naturheilkundetage statt.
Comments