Unsere Welt besteht nicht nur aus schwarz und grau. Farben umgeben uns. Jetzt, im Herbst zeigt die Laubfärbung unsere Wälder ganz besonders bunt. Im Frühjahr freuen wir uns nach einem langen Winter über das erste zarte hellgrün an Büschen und Bäumen. Alles verändert sich. Das nennt man Leben.
Auch Gebirge, Steine, Wasser, Meere verändern sich, nur in einem anderen Tempo und für uns schwer sichtbar. Man denke nur einmal daran, vor wievielen Jahren die Alpen entstanden sind. Wie lange dagegen lebt ein Mensch.
Ein Sinnbild dafür, dass auch Gestein nicht unendlich ist, fand ich immer bei meinen Wanderungen im Nationpark Harz. Im Hochharz findet man mitten zwischen Wanderweg und hohen Klippen Felsen, unten mit Moosen bewachsen und oben wächst ein dünner Stamm von einem Baum heraus, und man sieht schon das Gestein bröckeln. Eine unglaubliche Kraft der Zerstzung, der Verwandlung.
Ist man im Nationalpark Harz meist vom Grau des Gesteins umgeben, kann man bei Wanderungen auf Teneriffa Gestein finden, dass sehr deutlich grün gefärbt ist. Hier haben die Steine eine hohe Dichte von Eisenoxid, dass für die grüne Farbe verantwortlich ist. Das ist in der Sonne wunderschon anzusehen.
Der letzte Vulkanausbruch auf Teneriffa ist manches Jahrhundert her, und so lange scheint die Mittelmeersonne auf dieses eisenhaltige Gestein und bildet Eisenoxid. Wieviele Jahrhunderte von Informationen sind da gespeichert worden?
Besucht man eine Mineralienmesse, findet man Steine in vielen Farben und Formen. Ich bin sicher, dass jeder Besucher irgendetwas nach seinem Geschmack dort findet, so verschiedenartigen wie das Angebot ist. Das geht von der Sandrose aus der Wüste Tunesiens bis zur geschliffenen Rubinhalskette. Allen gemeinsam ist aber das hohe Alter des Ausgangsmaterials.
Wer mit diesem Wissen einmal seinen Lieblingsstein in die Hand nimmt, bemerkt vielleicht, dass er warm oder kalt wird. Trägt man einen Stein ständig als Kette kann es vorkommen, dass er irgendwann matt oder irgendwie rissig wird. Nun, Gestein verändert sich, das ist alles. Und auch ein Mensch kann wie die Pflanze einen Stein in Stücke brechen.
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