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AutorenbildSyelle Beutnagel

Zum Erntedank

Erbsen

Du warmer Boden mit 

Dem guten Geruch der Mutter Erde.

Mein Blick schweift in die Ferne,

Ich seh das wohl’ge Grau

Gemischt mit Stoppelgelb.

Noch liegt Kornduft

In der Luft so warm und mild.

Ich beuge mich, 

Mache meinen Bückling:

“Sei gegrüßt, du Mutter

Meiner Nahrung. Und Dank

Auch schön.” Gebeugt nehm

Ich mein Anteil mir, recke mich,

Denke an den Winter – 

Und die gute, warme Nahrung.

                                      16.8.1995

p.s.: Als ich ein sehr kleines Kind war, zeigte mir meine Großmutter (geboren 1909, also vor über hundert Jahren) gerne Familienfotos und erzählte Geschichten dazu.

Bis ich in die Schule kam, dachte ich, Bauern wären die angesehensten Menschen, weil sie für Essen für alle Menschen sorgten. Erst in der Schule erfuhr ich, dass sie immer die Trampel aller Nationen gewesen waren.

Aber wenn ich über all die Berichte heutzutage über richtige Ernährung nachdenke, über ernährungsbedingte Krankheiten, über das Vergessen von vielen natürlichen Nahrungsmitteln und die Kenntnis ihrer Zubereitung, muss ich immer an meine Großmutter denken und den Stolz, mit dem sie von Pferden, Schweinen und Menschen erzählte. Irgendwie hat das doch ein kleines bisschen abgefärbt.

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