I
Schatten vergangener Zeiten erheben sich neu, und alter/
Glanze erglüht zu noch hellerem Licht als jemals zuvor.
II
In hellstem Aufruhr fand ich alles hier.
Auf Straßen, Plätzen schwirrte Bienenvolk.
Doch größtes Schwirren, Summen nur in mir,
Als ich ihn fand, den heil’gen Ort.
22.7.1999
III
Abschied
Heut’ verlaß ich diese Stadt,
Doch im Geist, im Geiste kehr ich wieder.
23.7.1999
IV
Narziß
Seh ich einen Krokus blühen,
Seh ich gleich das Spiegelein dazu.
Doch seh ich nur die weißen Blüten stehn,
Das Herz, das Herz, das bleibt ja zu.
23.7.1999
V
Prolog
Skizzenhafte Schemen konnt’ ich sehen,
Ihre Seelen, ihre Leben konnte ich erleben,
Ihre Worte, die wollt’ ich hören.
Hören konnte ich sie nicht, nicht meine eigenen.
Und wenn, dann konnte ich sie nicht leiden.
___________
Doch Fehler genannt, ist er gebannt.
Dieses Hoffen heißt Sehnen
Nach weit besseren Segen.
So such ich auf anderen Wegen
Und will sehen, ob Fortuna mich weist,
Ob Hebe mir spendet jugendlichen Geist,
Ach, daß niemand weiß, was es heißt,
Allein, allein auf der Suche nach frischem Geist.
Weimar 1999
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