Nach einem mit Verspätung eingetroffenen Sommer ist er nun da, der Herbst. Während wir uns in der Sonne aalten und die Wärme genossen, begann mit fortschreitender Zeit die Natur zu dürsten. Und nun ist Kühle und Regen da.
Und während mir die feuchte Kühle in die Gelenke zieht, und die meisten Tiere das Ende des Regens geschützt abwarten, gibt es eine Tierart, die jetzt ungeahnte Mobilität aufweist.
Da wird sichtbar, was vorher ja auch da gewesen sein muss. Da huscht etwas vor meine Füße, was sonst nur steif und reglos im Frühmorgentau zu finden ist. Auf einmal wuselt es zwischen den Regentropfen. Und bleibe ich stehen und beobachte sie, es sind in der Tat gleich drei auf einmal, dann dreht sich wirklich alles um Regen bei ihnen.
Dicke Tropfen sammeln sich auf den Blättern. Sind sie zu schwer geworden, platschen sie zur Erde nieder. Ich schaue, ob ein vierter aufgetaucht ist. Nein, nur ein dicker Regentropfen, der beim Aufplatschen in winzige Tröpfchen zerspritzt. Meine Augen suchen nach den gelb-schwarzen Punkten, von denen ich abgelenkt wurde. Perfekte Tarnung im Naturwald.
Doch denke ich eben noch, er ist verschwunden, eine Überraschung: Gebannt schauen die Augen des Salamanders in die Augen eines weiteren Feuersalamanders. Wie in alten Western. Was sie wohl statt Revolvern ziehen werden?
Mein Freund, mit dem ich eben noch gespielt habe und von unfreiwilligen Mitläufern in Form von trockenen Blättern, die ihn ständig aus dem Gleichgewicht gebracht haben, befreit habe, nimmt einen langsamen tiefen Schluck. In Zeitlupen-Tempo arbeitet seine Kehle. Dann rennt er los.
Beide Salamander starten einen Lauf direkt aneinander vorbei. Der mit den fast aneinander klebenden gelben Punkten auf dem Rücken etwas langsamer, mein Freund panischer aber ohne ständig umzukippen. Darüber scheint er sich selbst etwas zu wundern. Nun ziehen beide ihres Weges. Die Spur verliert sich. Und auch ich folge meiner Hündin.
Regen-Geschichten.
p.s.: In einem älteren Beitrag habe ich schon einmal über die Besonderheiten des Feuersalamanders berichtet. Hier weise ich noch einmal besonders darauf hin, dass die Haut des Salamanders zwar weich aber mit einem leicht klebrigen und giftigen Sekret überzogen ist, das u.a. ein Hautkribbeln verursachen kann. Deshalb niemals anfassen. Tiere und manche Menschen können auf das Gift reagieren, das bei Bedrohung auch verspritzt werden kann. Also besser nichts riskieren.
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