Und sie hat sich wieder einmal durchgesetzt: Bis zu ihrer Lieblingswiese hat mich meine Hündin geschleift. Doch wie komme ich trockenen Fußes durch den Bach??? Richtig. Ich gar nicht! Also Strümpfe aus und Hose hochgekrempelt, denn es ist Ende September.
Doch der Mut zur Erkältung wird belohnt. Meine Hündin jagt begeistert über die Wiese und ich folge ihr mit den Augen. Und die bleiben an zarten Blüten in Violett hängen. Huch, noch eine Blüte. Und eine halb-zertrampelte.
Gut, dass meine Hündin keine Kuh ist, denn diese unerwartete Blütenpracht ist giftig. Diese kelchförmigen violetten Blüten ohne Laub aber mit farbenfrohen Staubblättern in gelb gehören zu einem Gewächs, das Krokus-Pflanzen zum Verwechseln ähnlich sieht.
Nur, es ist September, nicht Ostern. Dieses Unterscheidungsmerkmal zwischen giftig und nicht-giftig ist ziemlich eindeutig, finde ich. Die Exemplare auf der Wiese sind Herbstzeitlose, lat. colchicum autumnale.
Wie auch der Fingerhut ist die Herbstzeitlose als Pflanze sehr giftig, als homöopathisches Mittel dagegen hochwirksam. Es ist eben die Potenzierung, die aus Gift ein Heilmittel macht.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, was für eine Vielfalt von Pflanzen es gibt. Nur muss man sich gut auskennen, wenn man sie Sammeln will. Kennt jemand noch die Tradition, Pflanzenteile zu sammeln, zu trockenen, einzukleben und zu bestimmen? So genannte Herbarien können viel Freude machen.
Diejenigen, die dann von der Pflanze auf die mögliche homöopathische Anwendung gekommen sind, müssen wahre Pflanzenkenner gewesen sein.
Ach, und an was erinnert wohl die satt-gelbe Farbe innen, in der Blüte, die Staubfäden nämlich? “Safran macht den Kuchen gelb. …” hieß es früher in einem Lied. Aber wiederum Achtung: Safran wird von einer bestimmten Krokus-Art geerntet. Die blüht aber tatsächlich im Herbst. Aber nicht wild auf einer Wiese mitten in Deutschland.
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