Demetrius

Bevor Friedrich Schiller starb, arbeitete er an seinem Demetrius. Er hatte zwei verschiedene Varianten für den ersten Akt  ausgearbeitet. Als absoluter Schiller-Fan interessierte mich auch dieser Stoff. Ich entschied mich als Ausgangszene für die ungenutze Variante von Schiller, rechercherierte selber den Stoff und ging dann meine eigenen Wege.
So nahm ich den Stoff und das klassische Gerüst eines Dramas zwar als Grundlage, ließ mich aber durchaus von einem Aufenthalt in Polen, eigenen Gefühlserlebnissen und psychologischen Einfühlungsvermögen in meine Figuren gerne beeinflussen.
Wie sich beim Schreiben der Charakter einer Figur erst so nach und nach ganz entfaltet, so entdeckte ich Szene für Szene mehr den Kern meines Demetrius.
Obwohl ich nach zwei Seiten Lesen eines iambischen Textes selber im Iambus zu denken anfange, war es doch anfangs ungewohnt, so zu schreiben. So kam es immer mal wieder zu längeren Pausen.
2005 beendete ich dann das Drama am Schreibtisch meines Antiquariates im Wendentorhaus in Braunschweig.
Später integrierte ich es in ein noch früher geplantes Lesestück, so wie es auch ursprünglich geplant war. Deshalb war mir auch die Kürze der Akte so wichtig, damit die Länge des Lesedramas nicht unendlich würde. Aber das ist ja nicht mein Problem, da ich ja die Kürze liebe.

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